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Active Thinking

Auf dem jüngsten Active Thinking Forum von GAM Investments reflektiert David Dowsett über die Ereignisse im europäischen Finanzsektor und die wichtigsten Daten, auf die man achten sollte.

27. März 2023

Die vergangene Woche war für diskretionäre Makro-Fonds ein extremes Deleveraging-Ereignis. Es scheint, dass Makro-Fonds im Laufe des März auf breiter Front eine immense Menge Geld verloren haben. Die Ereignisse im europäischen Bankensektor am Freitag waren wahrscheinlich das Ergebnis einer Kombination aus Positionsauflösungen und den beiden beliebtesten Trades für diskretionäre Makro-Fonds im März, nämlich Short-Zinsen und Long-Finanztitel.

Am Freitagmorgen kam es zu einem enormen Kursanstieg der 2-jährigen Anleihen, die zeitweise 3,6 % erreichten, während die Deutsche Bank gleichzeitig 15 % abgab. Alles deutete darauf hin, dass es sich dabei um eine Positionsauflösung handelte, die von CDS auf Aktien überging.

Aus fundamentaler Sicht ist der prozentuale Anteil des Kreditbuchs der Deutschen Bank, der in US-Gewerbeimmobilien investiert ist, gering, die Einlagenbasis der Bank ist nicht gefährdet und durch liquide Mittel gut gedeckt. Die Kursentwicklung scheint eher von einer fragilen Stimmung als von der fundamentalen Realität bestimmt zu sein. Wenn sich die Banken jedoch auf den Schutz verlassen können, den sie in den letzten Jahren aufgebaut haben, dann sollten sie in einer vernünftigen Position sein.

Die nächsten Schritte in der Bankenkrise hängen weitgehend von den politischen Massnahmen der US-Behörden ab. Die regionalen Banken sind nach wie vor durch den Abfluss von Einlagen gefährdet, und ich denke, dass wir dort wahrscheinlich weitere politische Massnahmen sehen müssen, um das Problem vollständig anzugehen. Es gibt Gerüchte über zusätzliche Fazilitäten zur Liquiditätsbereitstellung durch die Fed. Janet Yellen schloss letzte Woche eine einseitige Einlagensicherung aus, aber es gibt Gerüchte über eine Ausnahmeregelung für systemische Risiken, was bedeutet, dass im Falle des Scheiterns einer Bank deren Einlagen versichert sind. Das wäre zwar keine vollständige Einlagensicherung für das gesamte System, aber ein wichtiger Schritt nach vorn.

Während der Finanzsektor in der vergangenen Woche die Nachrichten beherrschte, waren einige der Konjunkturdaten, zumindest im Dienstleistungsbereich, positiver, insbesondere in Europa. Generell scheint der Einzelhandel derzeit recht widerstandsfähig zu sein. Der letzte Punkt, der hervorzuheben ist, sind die chinesischen PMI-Daten, die am Freitag veröffentlicht werden. Sie sind von Bedeutung, um sich ein Bild davon zu machen, was passiert, während das Land aus dem Null-Covid herauskommt.

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