Globaler Makroausblick
Dezember 2024
- Zölle sind die wichtigste Schlagzeile für das Jahr 2025.
- Bei näherer Betrachtung scheinen die Aussichten jedoch optimistischer zu sein.
- Wenn sich der Staub gelegt hat, könnten sich in den Emerging Markets und anderswo attraktive Chancen ergeben.
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Das Jahr 2025 verspricht für die Weltwirtschaft ein interessantes Jahr zu werden. Der Wahlsieg der Republikaner in den USA erhöht die wirtschaftliche Unsicherheit dramatisch, und die wahrscheinliche Folge sind höhere Zölle, niedrigere Steuern, strengere Massnahmen gegen die Einwanderung und eine verstärkte Deregulierung. Für den Rest der Welt sind die Zölle das Kernthema und dies ist keine positive Geschichte. Die unmittelbaren Auswirkungen der von den USA verhängten Zölle wären ein Rückgang des Welthandels und ein stärkerer US-Dollar. Vergeltungszölle der übrigen Welt könnten die Dollar-Stärke begrenzen, allerdings nur um den Preis eines noch schwächeren Welthandels. Diese Entwicklungen sind negativ für Risikoanlagen im Allgemeinen, und die Bedeutung für die Emerging Markets kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wenn der USD stärker wird und der Welthandel zurückgeht, werden die Währungen der Emerging Markets unter Druck geraten.
Bei näherer Betrachtung scheinen die Aussichten jedoch optimistischer zu sein. In den letzten Jahren sind die Zinssätze stark gestiegen, die Kreditkonditionen wurden verschärft und die private Nachfrage hat sich infolgedessen abgeschwächt. Gleichwohl sind die Kreditbedingungen bereits angespannt, die Neuvergabe von Krediten ist gering und die Zinsen beginnen zu sinken. Die Kreditbedingungen werden sich wahrscheinlich entspannen, was das Nachfragewachstum ankurbeln und eine Erholung unterstützen wird. Auch die Finanzpolitik bewegt sich in mehreren Ländern in eine stimulierende Richtung, und selbst in China versuchen die politischen Entscheidungsträger, das Wachstum anzukurbeln. Sobald die Auswirkungen der Zölle berücksichtigt werden, erwarten wir, dass das US-Wachstum über dem Trend liegen wird und das globale Wachstum positiv überrascht. Ein weiterer Rückgang der weltweiten Inflation und eine Senkung der Leitzinsen könnten den Aufschwung zusätzlich anheizen.
Dies ist kein Aufruf zum Kauf von Risikopapieren. Die Ankündigungen Trumps werden wahrscheinlich kurzfristig zu einer höheren Volatilität führen, und die unmittelbaren Auswirkungen auf Europa und Asien dürften negativ sein. Die Zinserhöhungen der letzten Jahre haben jedoch eine solide Grundlage für einen wirtschaftlichen Aufschwung geschaffen, und wenn sich der Staub gelegt hat, dürfte dies voraussichtlich attraktive Investitionsmöglichkeiten in den Emerging Markets und anderswo bieten.
Michael Biggs ist Makro-Stratege und Investment Manager bei GAM Investments.
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